Was ist Reenactment?
Was ist Reenactment?
Re-en-act-ment ist eines der vielen Worte, wie Living History, Lebende Geschichte, historische Rekreation, experimentelle Archäologie und viele mehr, die eine oder mehrere ähnliche Tätigkeiten beschreiben. Reenactment enthält aber alle Stichwörter die es am besten beschreibt.
Re=Wieder, Enacting=Tun, betätigen, Handeln ODER Acting= Schauspiel, so tun als ob
Es ist das wieder tun historischer Tätigkeiten, das heißt man isst, schläft, kocht, werkt, kämpft und kleidet sich wie man es zu einer bestimmten Zeit getan hat.
Die richtige Zeit
Sehr wichtig ist es auf eine Zeit zu fokussieren. Unsere Geschichte, egal wie unveränderlich und einheitlich sich über lange Zeiten hinweg wirken kann, Moden, Trends, technologischer Fortschritt ist ständig passiert. Daher gilt: Je größer der gewählte Zeitraum, desto unkorrekter ist die Darstellung.
Fühlen/Zeigen
Alles in Reenactment ist auf zwei Aspekte zurückzuführen. Es geht immer darum historische Zeiten nachzufühlen, nachzuerleben und zu spüren und somit Geschichte zu erleben und verstehen. Der andere Punkt ist das Zeigen dieser Geschichte, die Show und das Schauspiel um anderen zu zeigen und zu lehren wie diese historischen Zeiten waren.
Diese zwei Punkte kommen in fast jedem Teil des Reenactments auf und je nach Tätigkeit gibt es eine perfekte Mischform dieser zwei Aspekte die man finden muss.
Kleidung machen Leute
Einer der wichtigsten Teile an Reenactment, weil auch der auffälligste, ist die Kostümierung. In fast allen Epochen war es den Menschen wichtig gut auszusehen, daher entwickelten sich viele verschiedene Moden, Kleidungsstile und Textilien. Diese Moden veränderten sich natürlich häufig, wie sie es heute noch immer tun, selbst wenn man es von außen betrachtet nicht gleich bemerkt.
Im Reenactment, ist es wichtig sich der Zeit gemäß zu kleiden. Einerseits zum Zeigen, andererseits zum Fühlen, moderne Stoffe haben andere Eigenschaften als historische und historische Schuhe sind oftmals ein erlernen einer neuen Gehtechnik.
Dazu gehört das richtige Schnittmuster, die richtigen Textilien und die richtigen Farben. Für Fortgeschrittene zählt die richtige Nähtechnik auch dazu.
Wo Reenactet man?
Der häufigste Ort wo man Reenactment ausübt sind Mittelalterfeste/märkte. Meistens nur für ein Wochenende, bieten diese Feste eine Möglichkeit Kontakte zu knüpfen, interessierte Leute zu informieren und Shows zu bieten.
Für viele Zeiten gibt es auch eigene Festivals, manchmal für ein Wochenende, manchmal für eine Woche, ist das eine Möglichkeit mit anderen Reenactors seiner Zeit zu sozialisieren und von ihnen zu lernen und als große Gruppe das Gefühl eines historischen Lagers nachzuempfinden. Da sind natürlich auch Zuschauer und interessierte Leute dabei.
Museumsdörfer sind Orte wo oft solche Festivals stattfinden, das Gefühl und die Ästhetik einer historischen Zeit wird so natürlich noch verstärkt. Manche Dörfer bieten auch die Möglichkeit den Platz für eine Woche zu „buchen“, das ermöglicht dann einer Gruppe eine Woche an einem historischen Ort zu leben im normalen Museumsbetrieb, das heißt auch Zuschauer, aber weniger als bei Festivals. Keine Shows.
Die beste Tätigkeit um ohne Zuschauer nur das Gefühl der historischen Zeiten nachzuempfinden sind Camping/Wanderausflüge. Es ist ebenfalls Lagern, aber in der freien Natur, mit richtiger Ausstattung und nur für sich. Oft verbunden mit mehrtätigen Wanderungen, manchmal aber auch nur das Lagern (auch mehrtägig).
Weitere Ideen sind Workshops an Schulen oder mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen, um ihnen historische Zeiten nahezubringen und vielleicht interessierte Leute zu schaffen.
Die passende Darstellung
Wie schafft man eine passende Darstellung? Da gibt es ebenfalls zwei wichtige Aspekte von denen man sich als Reenactor bedient.
Wissenschaft
Der wichtigere Aspekt ist der wissenschaftliche. Das bedeutet, dass man sich vorerst und hauptsächlich beim Aufbauen einer Darstellung auf Quellen stützen sollte. Das sind einerseits Interpretationen und Arbeiten von Historikern/Archäologen und andererseits die tatsächlichen historischen Quellen.
Es gibt drei arten historischer Quellen, die uns Archäologen und Historiker zur Verfügung stellen bzw. von ihnen interpretiert werden.
Da es jede Menge anderer Leute gibt die auch Reenactment betreiben, kann man natürlich zur Inspiration und Hilfe auch diese Leute herbeiziehen. Man sollte da natürlich vorsichtig sein und alles selbst noch recherchieren, aber viele können ihre Quellen nennen und vor allem bei Prozessen und Tätigkeiten Handwerklicher Natur ist das selbstverständlich nützlicher als reine Spekulation anhand historischer Quellen.
Viele Reenactors sind auch Archäologen und einige haben auch Bücher verfasst die genau auf den Reenactment-Markt abgeschnitten sind, mit Schnittmustern, Instruktionen usw.
Re-en-act-ment ist eines der vielen Worte, wie Living History, Lebende Geschichte, historische Rekreation, experimentelle Archäologie und viele mehr, die eine oder mehrere ähnliche Tätigkeiten beschreiben. Reenactment enthält aber alle Stichwörter die es am besten beschreibt.
Re=Wieder, Enacting=Tun, betätigen, Handeln ODER Acting= Schauspiel, so tun als ob
Es ist das wieder tun historischer Tätigkeiten, das heißt man isst, schläft, kocht, werkt, kämpft und kleidet sich wie man es zu einer bestimmten Zeit getan hat.
Die richtige Zeit
Sehr wichtig ist es auf eine Zeit zu fokussieren. Unsere Geschichte, egal wie unveränderlich und einheitlich sich über lange Zeiten hinweg wirken kann, Moden, Trends, technologischer Fortschritt ist ständig passiert. Daher gilt: Je größer der gewählte Zeitraum, desto unkorrekter ist die Darstellung.
Fühlen/Zeigen
Alles in Reenactment ist auf zwei Aspekte zurückzuführen. Es geht immer darum historische Zeiten nachzufühlen, nachzuerleben und zu spüren und somit Geschichte zu erleben und verstehen. Der andere Punkt ist das Zeigen dieser Geschichte, die Show und das Schauspiel um anderen zu zeigen und zu lehren wie diese historischen Zeiten waren.
Diese zwei Punkte kommen in fast jedem Teil des Reenactments auf und je nach Tätigkeit gibt es eine perfekte Mischform dieser zwei Aspekte die man finden muss.
Kleidung machen Leute
Einer der wichtigsten Teile an Reenactment, weil auch der auffälligste, ist die Kostümierung. In fast allen Epochen war es den Menschen wichtig gut auszusehen, daher entwickelten sich viele verschiedene Moden, Kleidungsstile und Textilien. Diese Moden veränderten sich natürlich häufig, wie sie es heute noch immer tun, selbst wenn man es von außen betrachtet nicht gleich bemerkt.
Im Reenactment, ist es wichtig sich der Zeit gemäß zu kleiden. Einerseits zum Zeigen, andererseits zum Fühlen, moderne Stoffe haben andere Eigenschaften als historische und historische Schuhe sind oftmals ein erlernen einer neuen Gehtechnik.
Dazu gehört das richtige Schnittmuster, die richtigen Textilien und die richtigen Farben. Für Fortgeschrittene zählt die richtige Nähtechnik auch dazu.
Wo Reenactet man?
Der häufigste Ort wo man Reenactment ausübt sind Mittelalterfeste/märkte. Meistens nur für ein Wochenende, bieten diese Feste eine Möglichkeit Kontakte zu knüpfen, interessierte Leute zu informieren und Shows zu bieten.
Für viele Zeiten gibt es auch eigene Festivals, manchmal für ein Wochenende, manchmal für eine Woche, ist das eine Möglichkeit mit anderen Reenactors seiner Zeit zu sozialisieren und von ihnen zu lernen und als große Gruppe das Gefühl eines historischen Lagers nachzuempfinden. Da sind natürlich auch Zuschauer und interessierte Leute dabei.
Museumsdörfer sind Orte wo oft solche Festivals stattfinden, das Gefühl und die Ästhetik einer historischen Zeit wird so natürlich noch verstärkt. Manche Dörfer bieten auch die Möglichkeit den Platz für eine Woche zu „buchen“, das ermöglicht dann einer Gruppe eine Woche an einem historischen Ort zu leben im normalen Museumsbetrieb, das heißt auch Zuschauer, aber weniger als bei Festivals. Keine Shows.
Die beste Tätigkeit um ohne Zuschauer nur das Gefühl der historischen Zeiten nachzuempfinden sind Camping/Wanderausflüge. Es ist ebenfalls Lagern, aber in der freien Natur, mit richtiger Ausstattung und nur für sich. Oft verbunden mit mehrtätigen Wanderungen, manchmal aber auch nur das Lagern (auch mehrtägig).
Weitere Ideen sind Workshops an Schulen oder mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen, um ihnen historische Zeiten nahezubringen und vielleicht interessierte Leute zu schaffen.
Die passende Darstellung
Wie schafft man eine passende Darstellung? Da gibt es ebenfalls zwei wichtige Aspekte von denen man sich als Reenactor bedient.
Wissenschaft
Der wichtigere Aspekt ist der wissenschaftliche. Das bedeutet, dass man sich vorerst und hauptsächlich beim Aufbauen einer Darstellung auf Quellen stützen sollte. Das sind einerseits Interpretationen und Arbeiten von Historikern/Archäologen und andererseits die tatsächlichen historischen Quellen.
Es gibt drei arten historischer Quellen, die uns Archäologen und Historiker zur Verfügung stellen bzw. von ihnen interpretiert werden.
- Schriftliche Quellen: Alles was in einer Zeit (oder manchmal danach) geschrieben wurde. Oftmals ist das natürlich Propaganda, man sollte also mit Vorsicht herangehen. Dazu kommt ein oftmals großer zeitlicher/geographischer Abstand zu dem was eine Schrift beschreibt, also immer auf den Autor achten! Auch historisches Wording heißt nicht immer was es heute heißt, daher ist vor allem was Kleidung angeht Schrift die unwichtigste Quelle. Trotzdem sollte man sie nicht ignorieren.
- Bildliche Quellen: Alles was es an Darstellungen aus der Zeit (oder manchmal danach) gibt. Zeichnungen, Tapisserien, Gemälde, etc. Da ist ebenfalls Vorsicht geboten. Bilder wurden ebenfalls oft als Propaganda verwendet und vor allem gibt es viel, dass einfach erfunden wurde, als teil der künstlerischen Freiheit. Viele Darstellungen von historischen Ereignissen stammen außerdem aus einer langen Zeit später und es war vor allem im Mittelalter üblich historische Ereignisse mit modernen Ausstattungen und Kleidungen darzustellen. Also immer auf das Datum achten.
- Dingliche/archäologische Quellen: Alles an Objekten und Funden einer Zeit. Das ist die wahrscheinlich sicherste Quelle, vor allem in früheren Zeiten, wo schriftliche und bildliche Darstellungen fehlen. Das einzige was hier mit Vorsicht betrachtet werden muss sind einerseits die Verwendungszwecke der Objekte, andererseits welcher Kultur ein Objekt zuordenbar ist und zu guter Letzt kommt vor allem bei Objekten oftmals viel Material weg, durch Erosion, zerfall oder Diebstahl, sie sind daher oftmals nicht im Originalzustand und viele Materialen könnten verschwunden sein.
Da es jede Menge anderer Leute gibt die auch Reenactment betreiben, kann man natürlich zur Inspiration und Hilfe auch diese Leute herbeiziehen. Man sollte da natürlich vorsichtig sein und alles selbst noch recherchieren, aber viele können ihre Quellen nennen und vor allem bei Prozessen und Tätigkeiten Handwerklicher Natur ist das selbstverständlich nützlicher als reine Spekulation anhand historischer Quellen.
Viele Reenactors sind auch Archäologen und einige haben auch Bücher verfasst die genau auf den Reenactment-Markt abgeschnitten sind, mit Schnittmustern, Instruktionen usw.